Deutsch–Japanisches Symposium „Regional Innovation and Cluster Collaborations“
Cluster und ähnliche regionale Netzwerke sind ein zentraler Bestandteil des Innovationsprozesses in Deutschland und Japan. Sie zeichnen sich durch die räumliche Konzentration von Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Unternehmen und Dienstleistern aus.
Diese Nähe kann die Wettbewerbsfähigkeit von Regionen und Branchen langfristig spürbar steigern. Bei der Erschließung zusätzlicher Innovationspotentiale hat sich die internationale Zusammenarbeit führender Regionen bewehrt.
Um das Bewusstsein über Chancen und Möglichkeiten grenzübergreifender Kooperationen auf Clusterebene weiter zu stärken, führte das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) Tokyo am 20. September 2017 das deutsch-japanische Symposium “Regional Innovation and Cluster Collaborations” durch. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie durch den Projektträger Jülich (PtJ).
Im Rahmen des Symposiums präsentierten insgesamt sieben deutsch-japanische Clusterkooperationen Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit. Dabei standen als Themen Best-Practice, der Aufbau von internationalen Clusterkooperationen, Technologieentwicklung, Innovationskultur und Fachkräfteausbildung im Vordergrund. Die vorgestellten gemeinsamen Projekte aus den Bereichen Photonik, organische Elektronik, Leistungselektronik, Sportinnovation und Automatisierung unterstrichen die besondere Bedeutung Japans im Zeichen der Internationalisierung deutscher Cluster.
Vor den mehr als hundert Teilnehmern führte Dorothea Mahnke als Direktorin des DWIH Tokyo zur Eröffnung der Veranstaltung aus: “Deutschland und Japan verbindet die Auffassung, dass der Innovationsprozess vor allem auf lokaler Ebene und über Face-to-Face Interaktion stattfindet. Daraus ergeben sich in Kombination mit den komplementären Ansätzen der Wissensgenerierung in beiden Ländern Möglichkeiten für eine umfangreiche Zusammenarbeit.”
Kathrin Meyer, Ministerialrätin und Leiterin des Referats “Neue Instrumente und Programme der Innovationsförderung” im BMBF, betonte die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit auf Clusterebene: “Nachhaltiger Erfolg erfordert, dass Cluster auch die weltweite Vernetzung mit Top-Innovationsregionen suchen – durch vertrauensvolle Kooperation und Austausch zum gemeinsamen Vorteil aller Partner. Denn Cluster sind keine ‘closed shops’, sondern Türöffner zu neuen Ländern und kulturellen Räumen”.
Das Symposium endete mit einem Empfang in der Residenz des Deutschen Botschafters in Tokyo, der den Teilnehmern am Symposium Gelegenheit gab, in entspannter Atmosphäre Gespräche fortzusetzen und zu vertiefen.
Angeschlossen an das Symposium fand am 21. September ein Workshop zum Thema geistiges Eigentum (IP) und Clusterkooperationen in den Räumen der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan) statt. Der Workshop wurde geleitet von Alfred Radauer, Senior Consultant der Technopolis Forschungs- und Beratungsgesellschaft mbH, sowie Professor Dr. Yves-Simon Gloy, Lehrstuhl für Textilmaschinenbau und Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen. Im Rahmen des Workshops teilten Radauer und Gloy mit den teilnehmenden japanischen KMU, Start-ups, Großunternehmen sowie nationalen und regionalen Wirtschaftsfördereinrichtungen verschiedene Herangehensweisen und Instrumente für den Aufbau einer Basis zur Zusammenarbeit mit deutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen.