Die Zukunft der Arbeit in Industry 4.0 & Society 5.0
Am 31. März 2020 begrüßte das DWIH Tokyo vier ReferentInnen zu seinem ersten Online -Event. Der interaktive Web Talk ermöglichte es den über 150 ZuschauerInnen, sich mit Fragen und Kommentaren an der Podiumsdiskussion zu beteiligen.
Der erste Vortrag von Dr. Martin Pohl, Leiter des Referats Arbeit und Gesundheit an der deutschen Botschaft in Tokyo thematisierte “Political Roadmaps and Management Challenges for the Work of the Future In Industry 4.0 and Society 5.0” und erläuterte die Konzepte zur Zukunft der Arbeit in Deutschland und Japan. Dr. Pohl argumentierte, dass sich trotz verschiedener politischer Herangehensweisen ähnliche Resultate in Deutschland und Japan abzeichneten.
Anschließend sprach Dr. Matthias Peissner vom Fraunhofer Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation IAO über “AI and Work – How We Can Shape the Collaboration Between Man and Machine”. Er stellte Beispiele aus deutschen Forschungsprojekten vor, in denen menschliche und künstliche Intelligenz (KI) interagieren. Dr. Peissner verwies außerdem auf die EU Richtlinien für „vertrauenswürdige KI“ (trustworthy AI) und betonte, dass es für die EU wichtig sei, die ethische Diskussion beim Thema KI auch in Zukunft weiterzuführen.
Der dritte Referent war Prof. Dr. Junichi Tsujii, Direktor des Artificial Intelligence Research Center (AIRC), AIST Japan mit einem Vortrag über die “Co-Existence, Co-Operation and Co-Evolution between AIs and Humans”. Er teilte Einblicke in Vorstellungen zur Kooperation von Mensch und KI in Japan und verwies dabei auf die Forschungsprojekte am AIRC.
Die Präsentationen wurden von der vierten Referentin, Prof. Dr. Arisa Ema vom Institute of Future Initiatives der Universität Tokyo abgerundet. Ihr Vortrag mit dem Titel “Ethical Questions Concerning The Collaboration Of Human And Artificial Intelligence In Society 5.0” warf ethische Fragen auf und richtete das Hauptaugenmerk auf die Rolle des Menschen in der zukünftigen Arbeitswelt. Obwohl sie das Szenario einer generellen Übernahme jeglicher Arbeit durch KI für unwahrscheinlich hielt, ging sie von immensen Veränderungen aus, die durch die sich mit der Einführung von KI in der Arbeitswelt ankündigen und uns letztendlich zu der Frage führen, in was für einer Gesellschaft wir in Zukunft leben wollen.
Den Präsentationen folgte eine 40-minütige Q&A Session, moderiert von der DWIH Tokyo Programmkoordinatorin Laura Blecken. Die Fragen betrafen sowohl unterschiedliche ethische Standpunkte in Deutschland und Japan im Allgemeinen, als auch konkrete Fragen nach Datensicherheit, Schutz vor Arbeitsverlust und das Auseinanderdriften von Arm und Reich aufgrund ökonomischer Ungleichheit. Außerdem wurde diskutiert, wie sich die Covid19-Pandemie auf die Zukunft der Arbeit in unseren Ländern auswirkt, denn die Veränderungen in unserem Arbeitsumfeld waren noch nie so schnell und so deutlich zu erkennen wie jetzt.
Live Stream: https://youtu.be/QgVCjulSXLY
Programm und Präsentationen zum Download
Bericht: Jan Robin Sofinowski (Praktikant DWIH Tokyo)