German Innovation Award in Tokyo verliehen
Biochemiker der Universität Kyoto mit Gottfried Wagener Preis ausgezeichnet – 12 deutsche Unternehmen stärken Vernetzung mit der japanischen Wissenschaft
Die deutsche Wirtschaft verstärkt den Austausch mit der japanischen Wissenschaft. Zwölf technologieorientierte deutsche Unternehmen haben am 12. Mai gemeinsam mit ihren Partnern aus der Wissenschaft und der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (DIHKJ) in Tokyo zum dritten Mal den Gottfried Wagener Preis vergeben. Die Preisverleihung fand in feierlichen Rahmen unter Beteiligung von 150 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Medien in der Residenz des Deutschen Botschafters in Tokyo statt.
Der mit einem Preisgeld von vier Millionen Yen (32 000 Euro) dotierte erste Preis ging an Prof. Dr. Motonari Uesugi (44) vom Institute for Integrated Cell-Material der Universität Kyoto. Der Biochemiker hat gemeinsam mit seinen Teamkollegen von der Universität Kyoto und der Doshisha-Universität ein innovatives Verfahren entwickelt, mit dem durch den Einsatz kleiner synthetischer Moleküle die Effizienz, die Sicherheit und die Produktivität von Anwendungen in der Zelltherapie gesteigert werden kann.
Der mit zwei Millionen Yen (16 000 Euro) dotierte zweite Preis ging an Prof. Dr. Akira Ohtomo (38) vom Tokyo Institute of Technology. Dritte Preise gewannen Dr. Jun K. Takeuchi (40) von der Universität Tokyo, Dr. Masayoshi Higuchi (41) vom National Institute for Materials Science und Dr. Takashi Yatsui (39) ebenfalls von der Universität Tokyo. Alle Gewinner erhalten neben einem Preisgeld ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für einen zweimonatigen Forschungsaufenthalt an einer Universität oder einem Forschungsinstitut ihrer Wahl in Deutschland.
Der German Innovation Award prämiert anwendungssorientierte, innovative Forschungsprojekte junger japanischer Natur- und Ingenieurwissenschaftler in den Bereichen Umweltschutz und Energie, Gesundheit und Sicherheit. Insgesamt wurden in diesem Jahr 81 Arbeiten von Forscherinnen und Forschern aus 36 japanischen Universitäten und Forschungsinstituten eingereicht.
Der Gottfried Wagener Preis erinnert an den gleichnamigen deutschen Mathematiker, der Ende des 19. Jahrhunderts in Japan Physik und Chemie lehrte. Der Preis wurde 2008 von zwölf deutschen Unternehmen mit Niederlassung in Japan und der DIHKJ gemeinsam ins Leben gerufen. Er wird vom Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus Tokyo koordiniert. Die beteiligten Unternehmen sind BASF, Bayer Holding, Bosch, Evonik Degussa Japan, Henkel Japan, Mercedes-Benz Japan und Mitsubishi Fuso Truck & Bus, Merck, Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, SCHOTT Nippon, Siemens Japan, TRUMPF und TÜV Rheinland Japan. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Annette Schavan und wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der Fraunhofer Gesellschaft sowie dem Auswärtigen Amt unterstützt.
Ursprünglich war die Verleihung in einem größeren Rahmen Mitte März geplant, musste aber aufgrund des verheerenden Erdbebens in Nordost-Japan vom 11. März verschoben werden. Die 12 Partnerunternehmen entschlossen sich daraufhin, vier Millionen Yen (32 000 Euro) des Budgets einem Bildungsprojekt in der Katastrophenregion Tohoku zukommen zu lassen.
Gewinner des Gottfried Wagener Preis 2010
1. Preis:
Prof. Dr. Motonari Uesugi (44)
Institute for Integrated Cell-Material, Kyoto University
“Development of Small-Molecule Tools for Cell Therapy”
Team members:
Dr. Makiya Nishikawa, Kyoto University
Dr. Noriko Koizumi, Doshisha University
2. Preis:
Prof. Dr. Akira Ohtomo (38)
Tokyo Institute of Technology Tohoku University
“Creation of Atomistically Controlled Metal Oxide Interface towards High-mobility Electronic Device Applications”
3. Preis:
Dr. Jun K. Takeuchi (40)
The University of Tokyo
“Direct Generation of Human Cardiac Tissues by Defined Factors”
Team member:
Dr. Kazuko Koshiba, The University of Tokyo
Dr. Masayoshi Higuchi (41) National Institute for Materials Science
“Development of New Electrochromic Materials and their Application to Display Devices”
Dr. Takashi Yatsui (39)
The University of Tokyo
“Development of a Photo-induced Self-organized Process for Nanofabrication Using the Optical Near-field”
Jury
Vorsitzender:
Prof. Dr. Masuo Aizawa, Executive Member of the Council for Science and Technology Policy and former
President of Tokyo Institute of Technology
Ständige Mitglieder:
Prof. Dr. Junichi Hamada, President of the University of Tokyo
Prof. Dr. Teruo Kishi, NIMS Advisor and former President of National Institute for Materials Science
Prof. Dr. Hiroshi Matsumoto, President of Kyoto University
Prof. Dr. Katsuhiko Shirai, Executive Advisor for Academic Affairs and former President of Waseda University
Partner / Unterstützer
Auswärtiges Amt, DAAD, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Fraunhofer-Gesellschaft, German JSPS Alumni Association, Deutsche Forschungsgemeinschaft – DFG, Japan Science and Technology Agency, Japan Society for the Promotion of Science
Kontakt
German Innovation Award Secretariat
c/o German Chamber of Commerce and Industry in Japan
Regine Dieth
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