Deutsch-japanische Forschungskooperation zum automatisierten und vernetzten Fahren (VIVID)
Wie kann die Sicherheit vernetzter und automatisierter Fahrfunktionen virtuell getestet, bewertet und gewährleistet werden? Das ist die Schlüsselfrage, der sich die deutsch-japanische Forschungskooperation VIVID widmet.
Hochautomatisiertes oder sogar fahrerloses Fahren ist ohne Fahrzeuge, die ein Höchstmaß an Sicherheit auf Funktions und Systemebene bieten, nicht denkbar.
Ziel der deutsch-japanischen Forschungskooperation zum automatisierten und vernetzten Fahren ist es, über gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeiten den Austausch von Knowhow zu fördern und länderspezifische Erkenntnisse für die gemeinsame Methodenentwicklung zu nutzen.
Das vernetzte und automatisierte Fahren erfordert höchste Sicherheit für die Fahrzeuge und ihre Fahrfunktionen. Technologische Voraussetzungen sind eine umfassende Umfelderfassung auf der Basis redundanter Sensorik und eine zuverlässige drahtlose Kommunikation mit Leitstellen oder anderen Fahrzeugen und Verkehrsteilnehmern.
Die Gewährleistung der Sicherheit bildet eine Voraussetzung für die Entwicklung und Zulassung automatisierter und vernetzter Fahrzeuge. Die deutsch-japanische Forschungskooperation VIVID konzentriert sich auf eine szenarien-basierte Absicherung mittels virtueller Verifikation und Validierung. Der Austausch von Knowhow auf vorwettbewerblicher Ebene trägt zu einer globalen Harmonisierung und Standardisierung bei. VIVID befasst sich mit der Schlüsselfrage: “Wie kann die Sicherheit vernetzter und automatisierter Fahrfunktionen getestet, bewertet und gewährleistet werden?”.
Das Projekt untersucht, welche Realitätsnähe Simulationen in einer virtuellen Umgebung erreichen und inwieweit sie die Komplexität von Feldtests abbilden können. Die Kooperation liefert einen Mehrwert durch Gemeinsamkeiten, z.B. durch Konvergenz von Modellen und Schnittstellen, und Komplementaritäten, z.B. durch Ergänzung des Modellportfolios durch unterschiedliche Leistungen und Ansätze.
Das verbindende Glied zwischen beiden Konsortien sind sechs thematische Arbeitsgruppen in denen Fragen der Umfeld- und Sensormodellierung sowie der Validierung der Simulationsmodelle untersucht werden. Künftige Forschungsarbeiten nehmen bereichsübergreifende, technologieunabhängige und anpassungsfähige Sensormodelle einschließlich 5G/6G-Konnektivität und Datenfusion ebenso in den Blick wie die nahtlose Austauschbarkeit zwischen Simulationsketten und zwischen virtuellen und realen Welten, ergänzt durch Qualitätsmaße für die datenbasierte Modellierung. Damit kann die globale Gesellschaft von sicherer, sauberer und effizienter Mobilität durch vernetztes und automatisiertes Fahren im Alltag profitieren.
Informationen zum Projekt VIVID
Verbundkoordinator: Thüringer Innovationszentrum Mobilität an der Technischen Universität Ilmenau, Fachgebiet HF- und Mikrowellentechnik Prof. Dr. Matthias Hein matthias.hein@tu-ilmenau.de
Projektvolumen: 4,67 Mio. €, BMBF-Förderung: 3,33 Mio. € zzgl. 0,35 Mio. € sog. Projektpauschale an beteiligte Hochschulen
Projektlaufzeit: 01.10.2020 bis 30.09.2023
Ansprechpartner Fördereinrichtung:
Reinhold Friedrich, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Referat: Elektronik und autonomes Fahren, Supercomputing
reinhold.friedrich@bmbf.bund.de
Projektpartner
• ADC Automotive Distance Control Systems GmbH
• AVL Deutschland GmbH
• Blickfeld GmbH
• Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
• IPG Automotive GmbH
• Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten
• Karlsruher Institut für Technologie
• Mercedes-Benz AG
• Technische Universität Darmstadt
• Technische Universität Ilmenau
Kooperationspartner in Japan (DIVP®)
• Toyota Motor Co.
• Honda Motor Co.
• Nissan Motor Co.
• Kanagawa Institute of Technology
• Biprogy
• SOKEN
• Mitsubishi Precision Company
• SOLIZE Corp.
• Sony Semiconductor Solutions Corp.
• DENSO Co.
• PIONEER Co.
• ADaC Co.
• U-SHIN Co.
• Deloitte
Weiterführende Informationen
• Project website VIVID
• Project website DIVP
• SIP-adus Workshop 2022 in Kyoto
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